Veranstaltungen Paulinerverein 2010

Die Universitätsgemeinde erinnert mit einem Gedenkgottesdienst auf dem Innenhof des neuen Campus am Sonntag, dem 30. Mai, um 11.15 Uhr. Die musikalische Leitung des Gottesdienstes liegt in den Händen von Universitätsorganist Daniel Beilschmidt. Die Predigt hält der Erste Universitätsprediger Prof. Dr. Rüdiger Lux.
(Ein Gedenkgottesdienst fand 10:00 Uhr in der Nikolaikirche statt)

Begrüßung: Professor Dr. Martin Oldiges, Vorstandsvorsitzender der Stiftung
Der Apostel Paulus, der Dominikanerorden und die Universitätskirche zu Leipzig, Professor Dr. Martin Petzoldt
Überreichung der Paulus-Medaillen

Einladung zu einer Gedenkstunde auf dem Südfriedhof Leipzig am 24. September 2010.
Neben den Gebeinen des Dichters und Universitätsprofessors Christian Fürchtegott Gellert wurden nur die Gebeine aus der Familiengruft Daniel Schmid auf dem Südfriedhof als die einzigen sterblichen Überreste aus der Universitätskirche wiederbestattet. Der Paulinerverein e. V. wendete sich gegen die Anonymität der Grabstätte und regte an diesem Ort die Gestaltung eines öffentlichkeitswirksamen Gedenkortes an. Dieses Vorhaben kam in Zusammenwirken mit der Stadt Leipzig, Amt für Stadtgrün und Gewässer, Abteilung Friedhöfe, in diesem Sommer zur Vollendung.

Wir sind heute hierher gekommen, um der in der Universitätskirche bestatteten Bürger unserer Stadt zu gedenken. Mit der Kennzeichnung der einzigen nachweislich umgebetteten Grabstelle, die der Familie des Chirurgen Daniel Schmid, verbinden wir symbolisch die Erinnerung an die Sprengung der Universitätskirche am 30. Mai 1968 und die unmittelbar danach erfolgte Schleifung der schätzungsweise 800 Gräber, von denen 500 uns namentlich bekannt sind. Vor einigen Jahren wurde von der Abteilung Friedhöfe des Amtes für Stadtgrün und Gewässer der Stadt Leipzig an den Paulinerverein die Idee herangetragen, das anonyme, aber urkundlich existierende Schmid-Grab zu ehren, indem es mit einem Grabstein und passenden Inschriften ausgestattet wird.

Das Baugeschehen an der neuen Universitätskirche St. Pauli lässt es zu, dass wir nach dem ersten Gottesdienst am 2. Advent im vergangenen Jahr einen zweiten Universitätsgottesdienst am Reformationsfest in dem in seiner äußeren Hülle nunmehr weitgehend fertig gestellten Bau feiern können. Die Universitätsgemeinde lädt dazu herzlich ein.

Musikalische Mitwirkung: Prof. Ludwig Güttler und sein Dresdner Blechbläserensemble, der Universitätschor Leipzig unter Leitung von Universitätsmusikdirektor David Timm und der Universitätsorganist Daniel Beilschmidt.
Die Predigt hält der Universitätsprediger Prof. Dr. Rüdiger Lux.

Der Reformationsfestgottesdienst 2010 in der neuen Universitätskirche St. Pauli steht unter dem Predigtext
"Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben".
Die Predigt hält der Universitätsprediger Prof. Dr. Rüdiger Lux.

Es gibt Stunden, ...... da wird der Glaube vom Zweifel erstickt, von der Schwermut überwältigt, vom Bösen gejagt. »Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben.« Welcher Leipziger hätte es gewagt, diesen Satz am 30. Mai 1968 im Angesicht der gesprengten Universitätskirche auszurufen? Was manch einer bis zum bitteren Ende nicht glauben wollte und konnte, war geschehen. Es war das Ende einer Kirche, einer Heimstätte des freien Wortes in einem unfreien Land, aber nicht das Ende der Stadt Gottes.

Dem Freistaat Sachsen als Bauherrn gebührt der große Dank, mit der heutigen Überlassung der Universitätskirche an die Stiftung „Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig“ zwecks Durchführung des Universitätsgottesdienstes erneut ein symbolreiches Zeichen für die künftige Nutzung als Simultaneum von Aula und Universitätskirche gesetzt zu haben. Den Anordnungen des Bauordnungsamtes Leipzig folgend konnten leider nur 400 Besucher im Stehen an dem Gottesdienst im Inneren der Universitätskirche teilnehmen. Weitaus mehr Menschen haben dem feierlichen Gottesdienst zugleich in einer Außenübertragung im Innenhof des Universitätscampus beigewohnt.