Veröffentlichungen Paulinerverein 1993

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September 1993: Plädoyer vom Stellv. Vorsitzenden Joachim Busse für den Wideraufbau: Historische Architektur ist wiederherstellbar
Bereits ab 1959 entschied sich die Universität unter Rektor Prof. Dr. Georg Mayer für Neubauten und damit gegen die Erhaltung der historischen Gebäude am damaligen Karl-Marx-Platz. Angeblich ging es um Finanzierungsprobleme. Auch heute beugt sie sich vorschnell dem - zweifellos vorhandenen - Sachdruck und heizt die Diskusion um ihre Wiederaufbauablehnung mit nicht immer sachgerechten Urteilssprüchen an. Ein Neuanfang erzeugt zwangsläufig die Orientierung nach vorn, auf die Zukunft hin. In dieser Situation darf daran erinnert werden, daß wirklicher Fortschritt nur auf der Basis des Bewahrens anerkannter Leistungen der Vergangenheit, also durch Erhaltung von Traditionswerten möglich ist.
1993_09 Busse Plädoyer für Wiederaufbau.
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1993: Vorstandsmitglied Helmstedt: Mensa statt Universitätskirche ? Der Paulinerverein meldet sich zu Wort
Natürlich darf ein Neuaufbau der Universitätskirche kein Kulissenbau sein: Innen Stahlbeton, außen das historische oder gar historisierende Kleid. wie es manche heute vorschlagen. Wir meinenn: Die Qualität der in Jahrhunderten gewachsenen Architektur ist unumstritten. Trotzdem das Gebäude vernichtet wurde, kann seine materielle Gestalt neu geschaffen werden, Wir, die Mitglieder des Paulinervereins schlagen deshalb eine Neuschöpfung der Architektur in ihrer letzten vernichteten äußeren Gestalt mit den handwerklichen (sprich Hand-Werklichen) Mitteln des 20. oder 21. Jahrhunderts vor.
1993 Helmstedt Kurzfassung 25 Jahre Spre
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1993: Stellungnahme des Paulinervereins zu den Ergebnissen des Ideenwettbewerbes "Augustusplatz Leipzig"
Wir appellieren an den Rektor und die Verantwortlichen der Universität, der Stadt, des Landes Sachsen und an alle Leipziger: Verbaut nicht kurzsichtig die 'gute Stube' unserer Stadt, den historischen Augustusplatz, mit gesichts- und geschichtslosen Bauten, die uns in einigen Jahren noch weniger gefallen werden als das fabrikähnliche Gebäude, in dem jetzt der Rektor und die Verwaltung einer der ältesten deutschen Universitäten arbeiten.
1993 Stellungnahme Ideenwettbewerb.pdf
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23.06.1993: Busse schreibt Entgegnung auf den Leserbrief des Superintendenten J. Richter vom 28.06.93 - "Trauerarbeit und Versuche einer endgültigen Grablegung der Pauliner Universitätskirche"
Symptomatisch dafür ist der Leserbrief des Superintendenten J. Richter vom 28. Juni 1993. Die Argumentation gipfelt in dem Satz, der "Andrang nach geistlichem Leben" sei nicht so stark, "daß wir - oder die Universität - noch eine Kirche brauchten". Walter Ulbricht hat also recht getan, sie in weiser Voraussicht sprengen zu lassen, - anders kann man den Herrn Superintendenten nicht interpretieren. Fürchtet er etwa die Konkurrenz einer wiedererstandenen Paulinerkirche? Obwohl diese als Ausbildungsort der Theologischen Fakultät und als Heimstatt der Studentengemeinde ganz andere Funktionen hatte und auch wieder erhalten müßte als die beiden Hauptkirchen des Zentrums. Auch die folgenden Schwachstellen des Leserbriefes kann man nicht übergehen. Woher nimmt Herr Richter die Gewißheit, daß "der hohe Geist der Gotik" unbedingt mit Stahlbeton wiederbelebt werden soll?
1993_06_23 Busse zu SUP Richter.pdf
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